Rund 130 Besucherinnen und Besucher sind am 1. März dabei, als zunächst der erste Vorsitzende des Ambulanten Hospiz Oberhausen e.V. Michael Etges und dann Bürgermeister Werner Nakot in den Hospiztag einführen. Ihnen folgt mit Prof. Dr. Dr. Walter Machtemes ein weit über die Grenzen der Stadt bekannter Arzt, Philosoph und Soziologe. Er schafft es mit spielerischer wie kompetenter Leichtigkeit die Zuhörenden 45 Minuten lang ins Tagesthema „Vertrauen“ einzuführen. Dabei streift er souverän die philosophischen Ideen der zurückliegenden 2.000 Jahre, genauso wie aktuelle Umfragen zu jenen Berufen, denen wir Vertrauen schenken. Auf Platz 1 stehen die Feuerwehrleute, auf dem letzten die Politiker. Interessant.
Machtemes fasziniert nicht nur inhaltlich, er überzeugt auch in der Art seines Vortrags. Kein Ablesen vom Blatt, keine Power Point Präsentation. Walter Machtemes reichen wenige Stichworte und spricht frei. Auch das suggeriert Vertrauen. „Wir Menschen haben ein enormes Bedürfnis nach Geborgenheit – und genau hier kommt das Vertrauen ins Spiel. Denn jeder Mensch braucht Vertrauen in Menschen, die sich um einen kümmern – so wie hier im Ambulanten Hospiz.“
Bevor es in die Workshops geht, gibt der erste Vorsitzende des Vereins noch bekannt, dass das Ambulante Hospiz an der Markstraße noch in diesem Jahr umziehen wird. Genauer: In der Nachbarschaft des Medikons, in dem der Hospiztag stattfindet, bezieht nicht nur das Ambulante Hospiz Oberhausen e.V. am Max-Planck-Ring 56 neue Räumlichkeiten. Auch die Palliativteam Oberhausen GmbH zieht dorthin und bildet einmal mehr ein dichtes Netz an hospizlicher und palliativer Kompetenzen am Ort.
Es folgen zwei Workshop-Strecken zu den folgenden Themen:
1. Schreibwerkstatt Vertrauen
2. Gottvertrauen – der spirituelle Blick auf Krisen und ihre Bewältigung
3. Dem Wort vertrauen: Von der Kraft der Sprache
4. Vertrauen – ein wichtiger Begleiter in schwierigen zeiten
5. Vertrauen in Behandlung/Versorgung
6. Vertrauen, wenn ich ausziehe
Zwischen beiden Zeitfenstern lädt die Mittagspause zum kalten wie üppigen Büffet ein – erstmals in der Geschichte des Hospiztages. Edel, gesund, besonders und reichlich – so könnte man die Pause zusammenfassen. Ihr folgt der zweite Workshopteil und schließlich die Zusammenfassung der Workshop-Eindrücke aller Seminarleitenden kurz vor dem Ende des Hospiztages.
Der Hospiztag des Ambulanten Hospiz Oberhausen e.V. hat sich im zurückliegenden viertel Jahrhundert zu einer festen fachlichen Institution in Oberhausen etabliert. Es ist ein Format, das sowohl erprobt ist und zugleich in jedem Jahr sensibel modernisiert wird. Damit informiert der Hospiztag seit jeher und macht zudem seinem diesjährigen Motto alle Ehre: Der Hospiztag schenkt Vertrauen.