Mit Stefanie Hübers (48) kommt eine neue Leitung ins Team der Koordinatorinnen, die beeindruckende berufliche Stationen aufweisen kann – aber der Reihe nach.
Die gebürtige Münchenerin zog in jungen Jahren nach Wuppertal und wollte nach dem Abi in der Stadt an der Wupper in die Sonderpädagogik oder in die soziale Arbeit. Mit Blick auf den damaligen Arbeitsmarkt entschied sie sich – nach einem kurzen Umweg über die geplante Physiotherapie – aber zunächst für eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. Ein Beruf, der damals Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut hieß und das Ziel hat, Menschen ihre Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.
Also ging sie von Wuppertal nach Berlin und bekam an einer der damals noch raren Schulen für Ergotherapeuten einen Ausbildungsplatz. Dass sie in dieser Zeit auch ihren zukünftigen Mann in Berlin kennenlernte, der dort die Meisterschule für Optik besuchte, ist Zufall. Oder Fügung? Drei Jahre später war sie auf jeden Fall staatlich anerkannte Beschäftigungs- und Arbeitstherapeutin.
Nach beruflichen Stationen in Berlin und Brandenburg orientierte sie sich Ende der 1990er Jahre schließlich wieder Richtung NRW, zog nach Essen und gründete eine Familie. Wieder spielt das Schicksal sein gutes Spiel, bekommt sie doch in jener Werkstatt für behinderte Menschen, in der man ihr vor Jahren den Tipp gab, nicht Physio-, sondern Ergotherapeutin zu werden, einen Job. Ihr Mann übernahm wenige Jahre später das Optikergeschäft seiner Eltern. Es konnte nicht besser laufen.
10 Jahre und zwei Kinder später wuchs dann der Wunsch nach Veränderung. Also begann sie ein berufsbegleitendes Studium der Medizinalfachberufe und schloss wenige Jahre später erfolgreich mit einem Bachelor ab. Es folgten Tätigkeiten in unterschiedlichen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, sie kümmerte sich um das Thema Autismus und arbeitete in einem Integrationsunternehmen.
2015 ging sie dann zur Lebenshilfe nach Witten und stieg in die Bereichsleitung für die schwerstmehrfach behinderten Menschen in einer Werkstatt ein. Vier Jahre später wurde sie dort Geschäftsleitung. „Ich war mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob ich diese neue Funktion wirklich wollte. Ich habe viel gelernt, saß aber zum Schluss hauptsächlich vor zwei Bildschirmen und hatte nur noch wenig Zeit für die Menschen, um die es mir doch eigentlich ging – und geht.“
Zeit für einen Wechsel. Und genau in dieser Zeit las sie die Stellenausschreibung für die neue Leitungsfunktion im Ambulanten Hospiz Oberhausen e.V.
Tatsächlich hat Stefanie Hübers bereits vor einigen Jahren im ambulanten Hospizdienst in Essen ihre Qualifizierung zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin absolviert und Begleitungen durchgeführt. Sie absolvierte die vierwöchige Palliativ Care Ausbildung und schloss noch die Qualifizierung zur Gesprächsbegleiterin an. Denn gute Patientenverfügungen nach dem Konzept ‚Behandlung im Voraus Planen‘ (Advance Care Planning) liegen ihr am Herzen.
Mit Stefanie Hübers begrüßen wir also eine Fachfrau mit Erfahrungen auf vielen Ebenen. Dass sie darüber hinaus noch ein richtig sympathischer Mensch ist, hat ihr den Einstieg sicherlich erleichtert. Wir freuen uns sehr, dass sie seit dem 1.2.2022 dabei ist. Herzlich Willkommen, Stefanie Hübers.